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Integrationsunwillig!
Dieses und viele ähnliche Wörter hat man in letzter Zeit des Öfteren in Diskussionen und in so genannten „Sachbüchern“ lesen können. Anscheinend gibt es in den Reihen der immer noch Politiker, die gescheitere Reformen und aktuelle Misserfolge gerne auf den Migrationshintergrund zahlreicher Deutschen zurückführen. Die Spitze des Eisbergs und momentan aktuellste Aussage stammt von dem ehemaligen Berliner Finanzsenator Sarrazin. In seinem Buch beschuldigt er den muslimischen Teil der Bevölkerung Deutschland nur Schaden würde.
Solche Angriffe gab es auch schon in früherer Zeit. Im Jahre 1996 wurde schon von Oskar Lafontaine versucht mit ähnlichen Methoden die russlanddeutsche Bevölkerung zu verunglimpfen. Er nannte die Einwanderung von Aussiedlern als Mitursache für die Schieflage in den gesetzlichen Sozialversicherungen im Laufe der 1990er Jahre und befürwortete eine Zuzugsbegrenzung von Aussiedlern.
Dass solche Aussagen nie verallgemeinert zu treffen sind, lässt sich an zahlreichen Beispielen zeigen. Zwei dieser Beispiele stelle ich Ihnen in dieser Ausgabe vor. Diese sollen an Stelle vieler anderer stehen. Natürlich hat jede Volksgruppe ihre schwarzen Schafe. Doch wenn man nur diese wenigen im Fokus behält, kann und wird keine gelungene Integrationspolitik funktionieren. Hoffen wir, dass im neuen Jahr Menschen, welche die öffentliche Meinung prägen und mitgestalten, nicht mehr mit solche plumpen Aussagen auf Stimmenfang gehen.
Ich wünsche Ihnen, liebe Leser, ein erfolgreiches Jahr 2011.
Hochachtungsvoll
Juri Bender
Leitender Chefredakteur
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